Wenn Gabriele ruft,
kommen alle, na ja fast alle, und so versammelten sich am 24. November morgens um 7 Uhr sieben tapfere Wandersleute gipfelikauend und cafeschlürfend im Hauptbahnhof Basel (wo sonst?) zur Besteigung des Gonzen bei Sargans SG. Mit von der Partie war als Tourenleiterin Gabriele, und als Teilnehmer Natalia, Jonas, Patricia, Marlis, Regula und Ruedi. Etwas später kam dann in Olten noch Ursula hinzu. Und los ging die Reise, zuerst durch das verschlafene Baselbiet und dann durch den nebelverhangenen Aargau bis nach Zürich. Nun hiess es Umsteigen, aber subito, damit wir den Zug nach Sargans noch rechtzeitig erwischen konnten. Geschafft, wir sind im richtigen Zug und nun ging's los mit dem zweiten Frühstück. Also raus mit dem Schinkensandwich und dem heissen Tee aus dem Rucksack, und nochmals Energie und Kraft tanken. Denn in Sargans ging's sofort los, rauf zum Schloss (auf schmalen und verschlungenen, aber offiziell markiertem Wanderwegen) und dann zum Berg, zum Gonzen.
Gewaltig und mächtig sieht er von hier unten aus, unbezwingbar und trotzig. Aber nicht für uns, und so ging's dann Schritt für Schritt hinauf durch den Wald. Nach einer Stunde, vorbei an P. 731 (Geheimtipp für Autofahrer, einige Parkplätze vorhanden) ging's dann zur Erzbildkapelle mit den Tafeln der 14 Nothelfer. Besichtigt, fotografiert und weiter. Nun ging's zur Sache, die Felsen wurden immer steiler und die Abgründe immer tiefer. Der Weg verengte sich zu einem schmalen Band, ziemlich ausgesetzt, aber mit Stahlseilen gut gesichert, welches sich am Felsen entlang zog und zu einer Leiter führte. Eine Leiter, nein gleich zwei Leitern, welche etwas versetzt zum Himmel zogen. Was soll's, der Weg führt hinauf und so kletterte der ganze Trupp die Leitern hoch. Geschafft, die anschliessende Pause war verdient und selbst der Wettergott hatte nun Erbarmen mit uns. Denn der bisher wolkenverhangene Himmel wurde immer blauer, und die Sonne trat hervor und wärmte uns. Wäre eigentlich schön gewesen, aber Gabriele eröffnete uns, dass es nun so richtig los geht. Also die nächsten 200 Höhenmeter weglos und steil hinauf. Okay, die Körpertemperatur stieg, der Puls ging hoch, das Herz schlug heftiger und die Füsse wurden müder. Dann endlich wieder auf dem Weg und durch die Lawinenverbauungen gegen den Gipfel. Hier auf 1700 m Höhe wurde es winterlich, der Boden war gefroren und es lagen Schneereste herum. Weiter zum Gipfel und um 12.15 h hatten wir es geschafft. Am Ziel, auf dem Gonzen, exakt 1830 m hoch. Wir bewältigten die 1349 Höhenmeter ab Bahnhof Sargans bis zum Gipfel in exakt 3 h 15 m, eine gute Zeit.
Nun war grosse Pause angesagt, aber zuerst schützten wir uns gegen die nun winterlichen Verhältnisse, also raus mit der Jacke, den Handschuhen und der Wollkappe, es wurde frisch und es blies ein kalter Wind. Nach der Pause, beim oberen Abstieg, ging es dann etwas ruhiger zur Sache, zum Berghaus Gonzen, zum Kinderspielplatz. Aber da entschied sich Gabriele für etwas Abwechslung, es ging nun steil hinab, teils weglos, zur Planggwand in Richtung Sargans. Natürlich dürfte dabei eine spektakuläre Abseilstrecke im kahlen Wald nicht fehlen, welche bei einigen für einen kleinen Adrelaninschub sorgte. Kein Problem, und so gelangten wir exakt um 15.45 h zum Bahnhof Sargans. Leider 5 Minuten zu spät, der Zug war weg, und so vertrieben wir uns die Zeit bis zum nächsten Zug bei Kaffee, Bier und Süssgetränken. Wir hatten Glück mit dem Zug, er führte uns ohne Umsteigen direkt nach Basel. Während der Reise sorgten dann noch einige angeheiterte FC Xamax-Fans für gesangliche Unterhaltung und auch die neusten iPhone-App's sorgten für Gelächter. Was soll's, der Zug traf dessen unbeirrt in Basel ein und wir hatten alle einen schönen Novembertag erlebt.
Vielen Dank an Gabriele für die vorbildliche Planung und Durchführung der Tour. Ein Gruss an alle Teilnehmer von Ruedi, dem etwas zähneknirschenden (aber ebenfalls vorbildlichen, die Red.) Schreiberling.
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