Premierentour mit süssem Abschluss
Das frühe Aufstehen (6.31h ab SBB) zahlte sich doppelt aus: erst spendierte uns die SBB eine 1. Klasse-Fahrt und dann durften wir auch noch Zeuge eines an Kitsch kaum zu überbietenden Morgenrots hinter der Kulisse des Berner Oberlandes werden.
In Schangnau entschieden wir uns zur Reduktion des Ballastes schnell die Schneeschuhe anzulegen, obwohl der Weg auch gut ohne machbar gewesen wäre. Intensive Holzarbeiten hatten stattgefunden und deutlich sichtbare Spuren im Schnee hinterlassen. Nein, es war wirklich keinem mehr kalt - bis zum Grat ging es gut hinauf... oben dann ein tolles Panorama, von Schrattenfluh, Hohgant, 7 Hengsten bis zur Stockhornkette.
Beschwingt von derlei Aussicht bestiegen wir den Wachthubel, mit 1414m der höchste Emmentaler. Das vorhandene Aussichtsbänkchen benutzten wir gerne- aber warum muss es eigentlich auf den Gipfeln immer so ziehen? Der Abstieg war ein Traum: fast unverspurtes Pulver...! Querung zum Grosshorben und weiter zum Pfyffer 1315m. Hier bemerkte Marie-Theres, dass wir ja Schreck- und Finsteraarhornblick hatten-toll! Der Abstecher bis ganz oben durfte nicht fehlen (ich war froh, dass ich Marie-Theres doch auch noch eine Premiere für sie bieten konnte!). Danach Genuss von Panorama und kulinarischen Köstlichkeiten unter Ausnutzen der letzten Sonnenstrahlen-denn leider war die Front aus Nordwesten schneller als wir - eigentlich unglaublich ;-).
Wir folgten aber trotzdem weiter den Grenzsteinen auf den Rämisgummenhoger 1300m. Das Chalet Irma mit seiner tollen Aussicht gefiel uns allen zu gut- schade, dass wir weiter mussten. Noch ein letzter Blick auf die schöne Kulisse, dann ging es Houenenegg entgegen. Die drei Lamas - oder waren es Alpakas? - beäugten uns je nach eigener Gemütslage interessiert, neugierig bis hin zu kritisch, liessen uns aber doch in Ruhe. Der Schlusshang verlangte zugegebenermassen noch mal alles und war eher nicht mehr WT1-aber alle fanden individuelle und kreative Lösungen, um heil unten anzukommen. Bei manchem wurden Kindererinnerungenu wach...
Über die Ilfis gings dann direkt zu Kambly, wo uns 50 Min. zum Probieren der über 100 Guetzlisorten, einkaufen, staunen über die Menschenmassen und Kaffee trinken blieben. Unsere Tütengrössen sprachen Bände... Wandern und geniessen ist doch eine schöne Kombination! Auf der Rückfahrt wurden dann Gelüste nach Gewürzgurken, frischem Salat und Ähnlichem wach und alle waren sich einig: heute bloss nichts Süsses mehr!!!
Ein grosses Dankeschön an meine 8 Damen, die sich willig führen liessen, sehr pflegeleicht waren und mir so meine Premierentour erleichterten und zum guten Gelingen beitrugen!
Meike Stolp
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