Jubitour
Unser Treffpunkt war am Samstagmorgen 13. April 2013 in Zermatt vor dem Bahnhof. Wir waren zu acht, sechs Teilnehmer und die beiden Tourenleiter Markus und Claudia. Das Wetter war super – nach mehreren Schlechtwettertagen mit Schneefall und starkem Wind strahlte nun endlich die Sonne!
Heute wollten wir auf das Breithorn (4164m), dann durch das Schwarztor (3731m) über den Schwärzegletscher abfahren und anschließend zur Monte-Rosahütte (2795) aufsteigen. Bis wir endlich auf den Skiern standen, wurde unsere Geduld allerdings noch recht auf die Probe gestellt: an der Bergbahn zum Kleinmatterhorn herrschte Hochbetrieb und es gab eine Betriebsstörung. So mussten wir uns durch das Gedränge „wühlen“ und waren in der Gondel wie die Sardinen in der Büchse. Aus dem Gondelfenster sah man schließlich das Breithorn – und eine Schlange Ameisen auf dem Weg zum Gipfel. Also auch dort würden wir nicht allein sein! Bis wir den Breithorn-Gipfel erreichten (mit Harscheisen übrigens), waren die meisten Ameisen jedoch bereits verschwunden. Es war wolkig, windig und ziemlich kalt und wir blieben nicht lange oben. Bei der Abfahrt konnten wir weniger den guten Schnee, dafür aber die Aussicht auf Castor und Pollux, die vielen Gipfel rundum sowie die großartige Gletscherlandschaft genießen. Nach dem Schwarztor fuhren wir etwa 1200 HM ab über den Schwärzegletscher, durch Eisbrüche hindurch, an Spalten vorbei und über Schneebrücken, bis wir unten auf dem flachen Gornergletscher ankamen. Hier brannte die Sonne. Wir machten eine Ess- und Trinkpause und montierten die Felle wieder, um zur Monte Rosa-Hütte aufzusteigen. Der futuristische Bau der Hütte sah von unten relativ nah aus, aber der Weg dorthin zog sich noch etwas (etwa 300 HM), durch die Spaltenlandschaft auf und ab. Bei der Hütte waren wir um etwa 17:30.
Mittlerweise war klar geworden, dass der ursprünglich geplante Weg über den GRENZ-Gletscher auf den blank geblasenen Lyskamm nicht möglich war. Unser neues Ziel war nun der Silbersattel (4515m), der höchste GRENZ–Sattel der Schweiz, eventuell mit Nordend (4603m) als Gipfel. Morgens starteten wir um 5:00 in der Dunkelheit. Nach der Hütte ging es bald recht steil hoch, vor und über uns die Lichterkette der anderen Skitourengänger. Langsam wurde es heller auf dem Monte-Rosa-Gletscher. Nach zwei Stunden etwa machten wir eine kurze Pause. Die Sonne war schon oben an den Gipfeln zu sehen, aber an dem NW-Hang, an dem wir unterwegs waren, ließ sich nicht blicken. Deshalb war es auch zu kalt, um lang stehen zu bleiben. Im oberen Teil des Gletschers angekommen (bei etwa 4000m), wurde die Luft deutlich dünner. Wir kamen zu einem steilen Stück mit großen Spalten. Bei einer Schneebrücke, die schon sehr dünn aussah, haben wir jeden mit dem Seil gesichert, auch bei der Abfahrt (ansonsten sind wir seilfrei gegangen). Die letzten Meter bis zum Silbersattel waren anstrengend, wurden aber belohnt, als wir alle oben in der Sonne standen und die wunderbare Aussicht genießen konnten! Am Grat zum Nordend kehrten wir schließlich wegen Blankeisstellen um. Nachdem wir das berühmte Silbersattler-Gipfel-Foto im Kasten hatten, folgte die rasante Abfahrt, mit einer interessanten Abfahrtsvariante an Eisbrüchen vorbei. Bei der Hütte eine kurze Pause und dann ging es weiter über den Gornergletscher, immer mit Blick auf das Matterhorn vor strahlend blauem Himmel, durch die Gornerschlucht und über Sulzschnee-Pisten nach Zermatt. Es war eine wunderbare und interessante Jubitour. Vielen Dank an Markus und Claudia für die Tourenleitung!
(Berichtet von Maja Karliczek)
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