Jubitour Dreisprachengipfel Piz Alv 13./14. Juli 2013
Die ersten Höhenmeter bewältigen wir bequem mit dem kleinen Postauto von Faido zur Alpe Predelp. Danach führt ein Wanderweg aussichtsreich in den entsprechenden Pass; eigentlich unproblematisch, wenn nicht zwei Herdenschutzhunde uns entschieden den Zugang verwehren wollten. Mit viel Geduld und teils sanfterem, teils energischem Zureden liessen sie uns endlich ziehen. Vom Pass gings über Geröll auf den Pizzo Predelp. Die Aussicht war so umfassend, dass sie ganz verschieden interpretiert wurde, jemand wollte gar den Mont Blanc erkennen. Via Passo del Sole erreichten wir die frisch eröffnete, erweiterte Cadagnohütte. Der Hüttenwart fand gerade heraus, wie die brandneue Kaffeemaschine zu bedienen war.
Nach erholsamem Schlaf in den erstmals benutzten Betten starteten wir in der Morgenkühle zum Lago Tom. Wenig höher musste Jonas bereits Stufen in den harten Schneehang pickeln. Auf dem Pässchen blickten wir in eine arktische Landschaft. Der Lago Scuro war vollständig gefroren, das Val Cadlimo weiss. Wir hatten keine Hochtour geplant, deshalb wurde umdisponiert. Statt Piz Blas und Lukmanier peilten wir den Passo Bornengo und den Piz Alv an, wo sich die Kantone Tessin, Uri und Graubünden und die Sprachen Italienisch, Sursilvan und Urner Titsch treffen. Der Abstieg und Wiederaufstieg zum Passo Bornengo war weniger mühsam als befürchtet, weil die Cadlimo-Hüttencrew den Weg bei zwei steilen Schneerunsen ausgeschaufelt hatte. Die von weitem sichtbare Wächte knapp unter dem Gipfel des Piz Alv liess gutmütig einen schmalen Streifen Grat frei. Auch die bissige Bise war plötzlilch abgeflaut, so dass wir eine lange genüssliche Mittagspause mit königlicher, jubiläumswürdiger Rundsicht genossen. Schneefelder boten einen raschen, knieschonenden Abstieg. Der Weg durch das Val Maighels wurde immer grüner, immer bevölkerter und unserere Füsse immer heisser. Zum Glück liegt neben dem Bahnhof Oberalppass gleich der See zur Kühlung und unser Tourenleiter tat zum Abschluss gar einen erfrischenden Schwumm.
Bericht: Regula, Fotos: Regula und Jonas
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