Um halb sechs am Samstagmorgen am SBB zur Abfahrt ins Bündnerland parat zu sein war eine Härteprüfung für die sechs Wanderfrauen (und die Tourenleiterin), doch sollte sich lohnen, wie sich im Verlauf des Tages zeigte. So gelang uns der Start um 9h in St. Antönien. Gemächlich aufsteigend über die Weiden das Gafiatals wurde es langsam steiler, und die Kalkwände des Rätikons rückten näher um uns herum. Kurz unterhalb des Rätschenjochs (2602m) wechselte der aschgraue Kalk abrupt zum braunen Gneis. Leider drückten auch die Wolken an den Pass, und die Mittagsrast musste ohne Panorama stattfinden. Der Abstieg nach Schlappin unterhalb der Madrisa führte, nachdem wir das Skigebiet gequert hatten, auf gemütlichen Wegen durch ausgedehnte Heidelbeerfelder. Das Gemsli in Schlappin (1650m) erreichten wir am Nachmittag kurz vor dem Einsetzen des Regens. Wir bekamen Gamspfeffer bzw. Pfifferlinge zum Abendessen, und zum Dessert noch mehr Heidelbeeren, und fielen müde in die Betten, wo wir trotz dem ausgebuchten Matratzenlager ganz ok schlafen konnten. Der Sonntag war dann wieder sonnig, und nach üppigem Frühstück liefen wir weiter ins Schlappintal hinein, um dann nach Süden abzuzweigen und dem Weg zum Aelpeltispitz zu folgen. Die Jäger waren schon lange vor uns unterwegs, die Schafe sowieso, und der Aufstieg in der Sonne war dann doch schweisstreibend. Die letzten Meter zum Aelpeltispitz (2685m) ging es über grosse Blöcke, und die Aussicht über das Prättigau war trotz einiger Wolken recht schön. Nach Klosters hinab ging es dann rasch, und das kühle Getränk am Bahnhof hatte sich die zähe und schnelle Gruppe redlich verdient!
Bericht u. Photos: Claudia Wiese
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