Fotos: Ercolina, Beat, Monica, Robi, Pia,
Kurzbericht zur Skitourenwoche Martelltal 1. – 7. März 2015
Sonntag, 1. März 2015
Bustransfer mit den vorgesehenen Pick-ups von Adi und Walter hat bestens funktioniert. Pause in Thurau und in Klösterle am Arlberg (um Imbissecke erweiterter Autobahnkiosk). Weiterfahrt über Landeck, Reschenpass (Pause) und über die eindrückliche, kurvenreiche Strasse zum Berggasthaus Enzian im Hinteren Martelltal. Empfang durch Günter Hanny auf seine sehr persönliche Art. Zimmerbezug. 18.30 Apéro mit “Hauswein”, gestiftet von Regula Rapp, um allgemeine Info und Vorstellung der Tour für Montag durch Beat Hofer. Viergangessen mit rotem “Hauswein”. Wir mussten eine SAC Basel-Bestellung aufgeben, um in den Genuss von geniessbarem Rebensaft zu kommen, was von allen Teilnehmern geschätzt wurde. Die grosszügige Geste von Regula sei herzlich verdankt. Die Geste wird mit dieser Bemerkung in keinster Weise in Frage gestellt. Der Wirt hatte doch schlicht, einfach und erhaben keine Alternative im Weinkeller.
Montag, 2. März 2015
Zmorge um 07.30 mit Flöckli, Yoghurt, Schinken und Scheiblettenkäse, Brotauswahl, Butter und Gomfi. Abmarsch um 08.30 via Zufallhütte, wo sich eine Basler Delegation empfahl. Aufstieg zur Martellhütte (2610 M.ü.M.), wo wir um 12.00 h eintrafen. Die Hütte, besser gesagt ein Berghaus wurde 2006 komplett renoviert inkl. Materialseilbahn, Solaranlage und finanziert durch einen EU-Regionalfond. Mittagessen individuell bei freundlichem, sympathischen und geschäftstüchtigen Hüttenwart. 13.00 Weitermarsch einer Gruppe mit 6 Tourengängern in abwechslungsreichem Gemisch aus Föhnböen, Nebelschwaden und Sonnendurchbrüchen bis zum Fürkeleferner unterhalb der Fürkelescharte (ca. 2900 M.ü.M.). Abfahrt in einer Schnee-Auswahlsendung (Pulver, verfahrener Altschnee) zum Enzian.
Der Apéro wurde von Jürg Wyler gespendet. Er hat grosszügigerweise auch die Getränke nach dem Essen übernommen, was wir sehr gerne verdanken. Walter Widmer legt einen Ruhetag ein, da er gesundheitlich nicht ganz zwäg ist. Sein Gesundheitszustand hat sich im Verlaufe der Woche nicht gebessert.
Dienstag, 3. März 2015
08.30 Aufstieg in zwei Gruppen, Beat führt die grosse Geniessergruppe zum Giglnörder (2820 M.ü.M.), der rasch zum Giglmörder mutierte. Kurzer, luftiger Aufstieg zum Gipfel zu Fuss. Werner stieg mit 6 Mitgliedern durch das langgezogene Madristschtal zum Madritschjoch (3123 M.ü.M.), von wo aus wir einen herrlichen Blick auf den Ortler hatten – und auf das sehr nahe gelegene Skigebiet von Sulden. Auch am heurigen Abend durften wir einen Apéro geniessen, der freundlicherweise durch Robi und Edith Wepf gestiftet wurde. Besten Dank.
Abschluss bei Sonnenschein auf der Terrasse des Enzian.
Mittwoch, 4. März 2015
Der Tradition folgend starten wir wiederum um 08.30 in zwei Gruppen. Beat stieg auf der rechten Talseite zum alten Damm, während Werner mit den Geniessern über die Zufallhütte Richtung Madritschspitze (3265 M.ü.M.) an Höhe gewann. Einer Dreier-Delegation erwies dem Gastwirt ihre Reverenz.
Durch lange Talböden mit geringer Steigung gelangte Gruppe 1 ins Gebiet “in der Kagel” und anschliessend in nordwestlicher Richtung ins Putzental bis in den Gipfelhang etwa P 2960. Beide Gruppen entschieden sich an ihren entsprechenden Standorten zur frühen Abfahrt wegen der sich verschlechternden Sicht und des einsetzenden Schneefalls. Einkehr in der Zufallhütte, wo wir sehr guten Apfelstrudel genossen.
Um 18.30 Apero mit Weissem Burgunder, der von Bob Williamson aus Anlass seines 70. Geburtstages offeriert wurde. Thank you so much, dear Bob!
Donnerstag, 5. März 2015
Der Tag der Individualisten. Der Tag an dem Adi Flück einundsiebzig wurde. Der Tag des ungewöhnlichen Einstieges zum Aufstieg.
Kurz nach 08.30 starteten wir etwas unterhalb des Hotels durch eine wunderbare Winterlandschaft mit lichtem Lärchenwald, an durch schräg einfallende Morgensonne farblich faszinierenden Bachbetten vorbei und zahlreiche Wildspuren beobachtend. Der Weg führte uns nach einer ersten Steigung immer mehr talabwärts. Schon zweifelte Werner Hofer, ob wir am Schluss wohl in Latsch landen würde. Nach einer knappen Stunde erreichten wir die auch im Winter bewirtete Lifyalm, knapp 100 m höher als unser Hotel Enzian! Steil ging’s weiter durch bewaldete Winterlandschaft in westlicher Richtung. Sobald wir aus dem Wald traten, merkten wir, dass die Wetterprognose “kalt, starker Nordwind” nichts Falsches angesagt hatte. Kurzer Halt, um wärmenden Tee zu sich zu nehmen. Wir stiegen auf bis zum Lyfiknott (2851 M.ü.M.). Durch wechselhaften Schnee fuhren wir ab, trafen unterwegs die Geniessergruppe und kehrten in der Lyfialm ein, wo wir uns bei Apfelstrudel, Kaiserschmarren, Krautsalat und Knödel und weiteren Südtiroler Spezialitäten erholten. Rückkehr mit Fellaufzug auf dem eingangs beschriebenen Hüttenweg.
Abends Apéro mit einem “Happy Birthday” auf der Harmonika gekonnt begleitet von Charly. Das Medley galt Adi Flück, der uns grosszügig einen Apéro stiftete. Herzlichen Dank, Adi.
Schon galt es, über Rückreise und Pläne für 2016 das Gespräch aufzunehmen.
Freitag, 6. März 2015
In Anbetracht der Tatsache, dass unsere beiden Bergführer Werner und Beat Hofer uns vereinbarungsgemäss anfangs Nachmittag verlassen würden, tranken wir unser Zmorge eine halbe Stunde früher. Wir wählten die gleiche Richtung wie am Vortag, nur dass beide Gruppe nach etwa zehn Minuten scharf links einen steilen Weg durch wunderschöne Arvenwälder in Arbeit nahmen. Beat stieg mit der Gruppe 1 auf die Kalfanwand (3061 M.ü.M.), während Werner mit den Geniessern das Pederköpfl (2585 M.ü.M.) erreichte. Strahlend blauer Himmel und eine bissige Bise mit starken Böen verhinderten eine lange Gipfelrast auf der Kalfanwand. Trotzdem genossen wir das 360° Panorama mit Cevedale, Ortler und Gran Zebru (Königsspitze) im Südwesten. Den Peakfinder aktivierten wir in Anbetracht des Windes nicht. Die Abfahrt gelang uns hauptsächlich dank meisterhafter Beherrschung von Stemmbogen und Spitzkehren. Einkehr auf Lyfialm und Rückkehr zum Enzian, wo wir auf der Sonnenterrasse die letzten wärmenden Sonnenstrahlen aufgesogen.
Samstag, 7. März 2015
Abfahrt um 08.00 mit dem Heizmann-Bus, der bereits am Freitagnachmittag anfuhr via Arlberg mit den üblichen Staus. Ankunft in Basel um 17.15. Verabschiedung und hoffen auf ein Wiedersehn bei der einen oder anderen SAC Basel-Aktivität.
Alle TW-Teinehmer danken Barbara und Bruno De Bortoli für die umsichtig und sorgfältig geplante und organisierte Skitourenwoche. Wir alle wünschen Barbara eine vollständige Genesung und viel weitere Begegnungen mit dem SAC Basel.
Raeto Steiger
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