Am Tag 1 unserer Suonenwanderung wanderten wir bei idealem Wetter von Eggerberg zur Gorberi und entlang der Suone ins Baltschiedertal, bis Ze Steinu. Die Gorberi wurde 1640 erbaut, zum grössten Teil in schwierigem Gelände. Sie ist 3.5Km lang, mit nur 70m Gefälle. Gespiesen wird die Gorberi vom Baltschiederbach.
Auf der gegenüberliegenden Talseite führt die Niwärch Suone wieder aus dem Tal, Richtung Ausserberg, ebenfalls gespiesen vom Baltschiederbach. Bau der Suone wahrscheinlich um 1310. Die Niwärch ist 7Km lang. 1972 wurde der 1.6Km lange Niwärch Stollen eröffnet. Der Stollen übernahm das Wasser der Suone und versorgt Ausserberg mit Trinkwasser, das in Röhren durch den Stollen geführt wird. Ein Wanderweg führt ebenfalls durch den Stollen. Spannender ist der alte Weg, entlang der ursprünglichen Suone, durch Felswände. Dieser alte Weg bietet ab und zu Gelegenheit, die eigene Schwindelfreiheit zu überprüfen. Ein paar Stellen brauchen etwas Überwindung. Entspannter ging unsere Wanderung weiter, nach Ausserberg und Raron und von dort mit Bahn und Funiculaire nach Montana, zum Hotel La Prairie.
Tag 2 brachte uns wieder prächtiges Herbswetter. Entlang der Bisse du Ro, mit der neuen Hängebrücke als eine der Attraktionen, wanderten wir zum Bach L’Ertentse, der die Bisse du Ro mit Wasser versorgte. Bau der Bisse de Ro um 1390. Im 19. Jahrhundert wurden drei Stollen gebaut, um zusätzliches Gletscherwasser für die Bisse zu fassen. Weil der Unterhalt der Bisse aufwändig und teuer war, wurde 1947 ein Tunnel durch den Mont Lachaux erstellt. Das Wässerwasser (Suonenwasser) und das Trinkwasser für Montana und Umgebung werden bis heute durch diesen Tunnel geführt. Wir stiegen leicht an, immer mehr 4000er zeigten sich vor dem blauen Himmel, zur Staumauer des Rawilstausees. Mittagsrast. Der Bisse d’Ayent, unserer letzten Suone dieser Tour, folgten wir am Nachmittag. Sie wurde 1448 in Betrieb genommen und später wegen den schwierigen Passagen in Felswänden eine zeitlang stillgelegt. 1831 wurde der Tunnel an der Torrent Croix eröffnet und damit die Suone wieder als Wasserzubringer für die Südhänge im Tal genutzt. An der senkrechten Felswand beim Torrent Croix wurden Holzkännel neu aufgebaut, zu sehen auch auf der aktuellen 100 CHF Banknote. Mit dem Bau des Rawilstaudammes wurde das Suonenwasser des oberen Teils der Bisse d’Ayent in einen Stollen verlegt.Der Wanderweg folgt aber immer noch der ursprünglichen Bisse. In Anzère, Bisse d’Ayent, konnten wir unsere Heimreise via Sion und Visp beginnen. - Mein grosser Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die angenehme Zeit, Eure Konzentration und Aufmerksamkeit. EB
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