Am 40mm dicken Tragseil hängend brachte uns fünf die Kastenbahn 854m höher, auf den hohen Kasten… und in den Nebel. Im Drehrestaurant, bei Kaffee und Gipfeli, konnten wir uns überzeugen: Nebel rundum.
Thomas begrüsste uns zur Tour und erklärte uns die Route und den Tagesablauf. Schon bald konnten wir ein paar zögerliche Sonnenstrahlen ausmachen, Zeit zu gehen und uns auf den Weg zu machen. Richtung Heierli und Stauberenfirst. Um auf diesen Weg zu kommen, umrundet man den Hohen Kasten fast ganz. Auf dem Stauberenfirst, mit prächtiger Aussicht nach links und nach rechts, rechts sehen wir den Sämtisersee, hörten wir entferntes Donnergrollen. Die ersten Regentropfen, der Donner näher, Regenschutz an, noch ein paar Minuten zügig wandern, und wir finden Schutz im Stauberen Berggasthaus. Während draussen das Gewitter tobt und Starkregen fällt, geniessen wir hinter den Fensterscheiben Gerstensuppe und Kuchen. Ein perfektes Timing der Ereignisse.
Nach einer guten Stunde haben sich die Elemente beruhigt und wir können weiterwandern, gegen die Saxerlücke zu. Wir geniessen den abwechslungsreichen Weg, mit den Alpenblumen und den Ausblicken in die teils bizarren Alpsteinspitzen und steilen Abgründe.
In weiter Ferne sehen wir den Fählensee schimmern.
Von der Saxerlücke noch der Abstieg durch die Kalksteine, immer schön aufpassen, um nicht zu rutschen, der See kommt näher, wir sehen Bollenwees schon ganz gut und um ca. 16h sind wir dort, bei unserem heutigen Ziel und Domizil bis morgen. Wir waren alle erstaunt über den hohen Standard des Berggasthauses Bollenwees. Ein sehr bequemer und schöner und freundlicher Ort, um zu rasten und zu übernachten. Der Fählensee lockte und nicht viel später sah man ein paar SACler darin herumschwimmen. Wunderbar und erfrischend.
Zum Nachtessen gab es Forellenknusperli nicht einfach im Bierteig, sondern im Quöllfrischbierteig! Oder Rösti in Variationen. Sehr fein.
Am Donnerstagmorgen um 8h machten wir uns wieder auf den Weg. Zuerst dem Fählensee entlang, auf der nödlichen Seite, zur Fählenalp, vorbei an der Ziegenschar auf dem Pfad. Mit Käserei und Alpkäse von der Kuh und von der weissen Ziege. Das Land, wo Milch und Honig fliesst, sozusagen. Eine sehr liebliche und knallgrüne Alp, mit ausdrücklicher Erlaubnis zum Zelten am See, zu CHF 7 pro Person.
Unser Weg wurde bald steiler und steiniger, nördlich die Fählentürme, ab und zu etwas kraxeln, so näherten wir uns dem Altmannsattel.
Etwa einen Kilometer vor dem Sattel machten wir Pause, neben tiefen Dolinen, und wir fragten uns, wie wir wohl auf diesen Sattel raufkommen würden. Die einfache Antwort: Zu Fuss. Unser Weg erwies sich dann als recht steil, ab und zu eine kleine Kletterpartie, dann wieder ein paar Meter zum Verschnaufen, und schon wieder waren Hände und Füsse nötig, um sicher voranzukommen. Am Schluss noch vielleicht 200m mit Stahlseilen gesichert über Kalkplatten hoch, und wir standen auf dem Altmannsattel. Alle sind glücklich und zufrieden, diesen anspruchsvollen Aufstieg geschafft zu haben. Weiter führte uns der Weg um den Altmann herum, um anschliessend in südlicher Richtung abzusteigen, Richtung Zwinglipasshütte. Wir gönnten uns eine kleine Einkehr in der modernen Hütte, danach stiegen wir weiter ab, über Stock und Kalkstein, kann man sagen, vorbei an schroffen Felsen und später wieder durch Wald. Der Weg zog sich hin und es war 16h45, als wir bei Gamplüt die Seilbahn nehmen konnten, nach Wildhaus, uns etwa 350 Höhenmeter ersparend. Thomas allerdings kam zu Fuss runter nach Wildhaus, er holte noch zwei bei einer Pause liegengebliebene Wanderstöcke und schaffte es trotzdem rechtzeitig für eine Glacé und den Bus von Wildhaus nach Buchs.
Wir alle erlebten zwei wunderbare Tage Alpstein pur! Herzlichen Dank Dir, lieber Thomas für Deine umsichtige und sorgfältige Tourenleitung und die ganzen Vorbereitungen. EB.
Fotos EB & SB
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