Tourenbericht Val d’Uina 3-Tagetour vom Mittwoch, 31.Juli 2024 bis Freitag 2. August 2024
Gruppe Werktagswanderer, Leitung: Monica Müller, 8 Teilnehmende
Tag 1: Scuol San Jon - Val Lischana - Chamanna Lischana
Schon am Bahnhof in Basel zeigte sich, wie wichtig es ist, immer auch als Teilnehmende selbst zu denken: Denn ohne den Bahnbeamten, der Reservationszettel verteilte, wäre ein Teil von uns im falschen Zug gesessen.
Um rund 12.30 Uhr starteten wir in Scuol San Jon den Aufstieg durch das Val Lischana zur Chamanna Lischana (2500m) ohne vorher noch ein stärkendes Getränk auf der Pferderanch zu erhalten, weil dort gerade alle Mittagspause machten. Die Hitze um diese Tageszeit setzte uns ziemlich zu und wir brauchten mehrere Trinkpausen um die rund 1060 Höhenmeter zu bewältigen. Die Belohnung für den Schweiss war: Gute Sicht und schöne Blumen am Wegrand.
Zur Begrüssung auf der Chamanna Lischana gabs feinen Holundersprudel oder Apérol mit Holunder. Da die Hütte nicht voll belegt war hatten wir zwei Räume für uns, sehr komfortabel. Während des Nachtessens mit Pizzoccheri (mmmh!) kam der Regen.
Tag 2: Chamanna Lischana - Fuorcla da Rims - Val d’Uina - Vnà
Morgens um 06 Uhr sah ich im Steinhang oberhalb der Hütte 3 Steinböcke, die majestätisch ihren Morgenspaziergang machten. (Leider war meine Brille im Schlafsaal oben) Nach dem feinen Frühstück stiegen wir zur Fuorcla da Rims hoch auf 2935m. Am Wegrand entdeckten wir unter anderem einen kleinen Schneemann mit Enzian-Augen, schöne Alpenblumen in allen Farben (auch Edelweiss), ein totes Schaf und Annemarie sah Schneehühner. In einem der Seen bei Lai da Rims nahm Thomas ein rasches Bad. Wieder hatten wir schönes Wetter mit einer klaren Fernsicht auf der Fuorcla da Rims. Nun folgte ein langer Abstieg mit kurzen Felspartien, wo wir die Hände benötigten. Auch einige kleine Schneefelder waren zu überqueren, je nach Fähigkeit auch im Schnelltempo.
Bei Gross Lager auf 2155 mussten wir den Regenschutz überziehen. Der Abstieg in das Val d’Uina führte zuerst während 600m durch den 1910 in den Kalkfelsen gehauenen Felsenweg «Il Quar». Auf der Alp Uina Dadaint schien dann bereits wieder die Sonne und wir genossen Kaffee und feinen Kuchen.
Nun teilte sich die Gruppe: 3 Teilnehmende wanderten los nach Sur En, während die anderen gemütlich bis Uina Dadora wanderten und von dort mit dem Alpentaxi über eine abenteuerliche Stasse bis Crusch fuhren. Von dort mit dem Postauto nach Vnà. Hier gibt es ein begehbares Wörterbuch, indem an den Häusern kleine Tafeln hängen, auf denen romanische Wörter auf 3 Sprachen (E, D, I) übersetzt werden.
In der Pensiun Arina (Vor 500 J. als Bauernhaus gebaut, heute nach Umbau 18 Gästezimmer) werden wir vom Wirt passend zum 1. August empfangen: Er im roten T-Shirt servierte uns zum Empfang Wassermelonenstücke mit Eiswürfeln und Schweizerfähnchen auf einem roten Tischtuch. Zum Znacht gabs Älplermagronen mit Apfelmus. Wieder kam der Regen während des Essens, sodass wir nachher bei klarer Sicht 7 Höhenfeuer bewundern konnten ohne Geknalle.
Tag 3: Val Sinestra – Zuort – Hotel Val Sinestra - Sent
Das Wetter war wechselhaft angesagt, so dass wir zusammen mit Monika eine rollende Tagesplanung beschlossen. Bei leichtem Nieselregen, der uns während dem ganzen Morgen immer wieder mal kurz begleitete, wanderten wir das Val Sinestra hoch bis zum Hof Zuort, mit dem Chalet und der schönen Holz - Kapelle, die der niederländische Dirigent Willem Mengelberg bauen liess. Die Kapelle als Dank dafür, dass die Schweiz und Holland vom Krieg verschont blieben. Im Restaurant stärkten wir uns wieder mit Kaffee und Kuchen. Der Weg führte dann über 2 Hängebrücken zum Hotel Val Sinestra, das als Bade-und Kurhotel anfangs 20. Jhdt. gebaut wurde, weil dort 6 Mineralquellen entspringen, denen man heilende Kräfte zuschrieb. 1972 wurde der Kurbetrieb eingestellt und der Hotelbetrieb auf holländische Gäste ausgerichtet.
Nun ging es bei schönstem Wetter auf einem schönen Waldweg nach Sent, wo wir im der Pensiun Aldier den Schlusstrunk genossen, bevor wir mit Postauto und Zug den Heimweg antraten, wo wir um 19.48 in Basel eintrafen.
Es waren 3 wundervolle Tage mit einer tollen Gruppe: Danke Monica für die Leitung und den anderen fürs Dabeisein.
Doris Grossenbacher 4. August 2024
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