Das Stanserhorn, der 1898m hohe Berg im Kanton Nidwalden, ist der Hausberg von Stans. Im Juni 1891 begannen zwei Bergbahnpioniere mit dem Bau der Stanserhornbahn. Wegen der Länge von knapp vier Kilometern wurde die Bahn in drei Standseilbahn-Sektionen gebaut. Im August 1893 wurde die Bahn eröffnet, gleichzeitig mit dem ebenfalls neu erstellten Hotel Stanserhorn Kulm.
Das war eine andere Zeit, eine Pionierzeit. Ich stelle mir vor, damals war man stolz auf die Leistung, eine Bergbahn innerhalb zweier Jahre bauen zu können, und das Hotel dazu.
1895 wurde auf dem Gipfel ein elektrischer Scheinwerfer mit der «Kraft von 22'000 Normalkerzen» installiert, um damit auf das Stanserhorn als Attraktion aufmerksam zu machen.
Im Oktober 1970 setzte ein Kurzschluss, im Anschluss an ein Gewitter, dem ganzen Spektakel ein Ende und schuf Platz für Neues. Das Hotel, der Schweinwerfer und der Antrieb der obersten Standseilbahn fielen dem Feuer zum Opfer.
Seit 2012 fährt die doppelstöckige «CabriO-Bahn» auf das Stanserhorn. Zur Talstation kommt man ab Stans entweder zu Fuss, oder mit der alten, ersten Sektion der ursprünglichen Standseilbahn.
Die «CabriO-Bahn» wird, je nach Blickwinkel, gnadenlos, oder gekonnt vermarktet. Mit einem eher kümmerlich anmutenden Murmeltiergehege, Heidihaus daneben, auf dem Gipfel. Und natürlich dem Drehrestaurant Stanserhorn. Das erleichtert den Touristen die Betrachtung der Landschaft, müssen sie doch dazu nicht mehr den Kopf selbst drehen.
Wir sind aber immer noch in Dallenwil, (545m, 1’800 Einwohner, ein Bahnhof, vier Wirtschaften und 33 Vereine, von der Aelplerbruderschaft Dallenwil über den Trychlerclub Bergrosä bis zum Tschutticlub Dallenwil), im Bahnhöfli, bei Kaffee und Gipfeli.
In Vierergrüppli begeben wir uns zur Talstation der Luftseilbahn Dallenwil – Wiesenberg, direkt neben dem Bahnhöfli. Diese Seilbahn hat zwei kleine, bescheidene Viererkabinchen, die sich nicht drehen und uns zur Bergstation Wiesenberg bringen, auf ziemlich genau 1’000m Höhe.
Unsere Wanderung auf das Stanserhorn beginnt. Bald sind wir auf Wanderwegen, die zum Teil noch etwas rutschig sind von Regen gestern. Stetig steigen wir hoch, Dallenwil wird kleiner, wir kommen gut voran, vorbei am Lückengraben, Unter Kneu, Ober Kneu, Chrinnen. Bei Chrinnen laufen wir ein Stück auf der Grenze zwischen Nidwalden und Obwalden. Ein schöner, schmaler, jetzt steiniger Wanderweg bringt uns zum Adlerhorst und zur Adlerfluh, mit fantastischer Sicht auf Berge und Seen. Noch wenige Minuten, und wir sind nach drei Stunden auf dem Stanserhorn. Super!
Während dem Picknick erhalten wir Besuch: Kathrin und Peter sind auch hier, mir der CabriO-Bahn. Eine schöne Überraschung. Kathrin hat diese Tour geplant. Wegen einer Verletzung musste sie absagen und ich durfte die Tour übernehmen.
Beim riesigen Restaurant nehmen wir unser Dessert und beginnen danach den Abstieg.
Zuerst zur Rinderalp, ostwärts, dann zum Muetergotteswald, bereits 300m tiefer. Die Wege sind gut abgetrocknet. Trotzdem müssen wir vorsichtig laufen, um nicht auszurutschen. Bei Blatti drehen wir scharf ab, nach Süden. Jetzt folgen die Ober Leiteren, steil bergab im ZickZack.
Nach zwei Stunden sind wir wieder bei der Luftseilbahn nach Dallenwil. Nochmals geniessen wir die Fahrt in der Mini-Kabine. Unten werden wir von der freundlichen Seilbahnchefin begrüsst, die uns bereits am Morgen bediente. Wir haben noch Zeit, im Volg und im Kaffee nebenan eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen und uns gedanklich vom Stanserhorn und von Dallenwil zu verabschieden, bevor uns der Zug nach Luzern und Basel bringt.
Mein Dank an Kathrin für die Planung und an alle Teilnehmer/innen für den schönen Tag zusammen. EB.
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