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2024-02-03 Skitourentage Bielerhöhe / Silvrettagebiet

Rassige Skitourentage von der Bielerhöhe - Silvrettagebiet

Mittwoch, 31. Januar 2024 (Anreise nach Partenen, Vorarlberg)

Die Anreise am Mittwochabend, 31.1.24 mit einem ausserplanmässigen Halt am Bahnhof in Bludenz hat uns fünf Männer auf Tage mit Überraschungen, Zuversicht und Teamgeist eingestimmt. Mit einer Signalstörung haben wir unseren Anschluss in Bludenz verpasst und mussten im Restaurant YIKA einkehren. Nach Sushi und einem offerierten Pflaumenschnaps sind wir dann mit guter Stimmung um 21.30 in Partenen, Hotel Zerres, angekommen. Dort wurden wir von der restlichen Gruppe, sowie von Brigitta, Tourenleitung, sehnlichst erwartet. Brigitta musste uns leider mitteilen, dass ihre abklingende Grippe es ihr verunmöglicht, morgen mit dabei zu sein.

 

Tag 1

Donnerstag, 1. Februar 2024 - Bielerhöhe (2'036m) zum Hennenkopf (2'704m)

Wir treffen Roland Mattle, den einheimischen Bergführer bereits um 07.00 Uhr zum Kaffee im Hotel. Um 08.00 Uhr zur Vermunt-Seilbahn. Von der Bergstation mit dem Bus zur Bielerhöhe. Dort ein kurzer Zwischenstopp im Silvrettahaus, unserer grossartigen Herberge für die nächsten Tage. Obwohl bewölkt und Schneefall angesagt, ist unser Ziel der Hennenkopf. Ab ins Bieltal und Aufstieg über den 'Runden Kopf' zum Gipfel (2'704m). Nebel und Schnee kommen jedoch früher als angesagt und begleiten uns bereits zum Gipfel, den wir nach 2 Std. erreichen. Leider ohne Sicht in schönstem Pulver fahren wir ab. Eher Höhenmeter vernichten! Jedoch in Vorfreude auf den Schnee für die kommenden Tage. Eine Übung mit dem LVS macht uns sicher für die weiteren Tage. Überraschenderweise finden wir gar die Gondelkarte von Eric im Schnee.  Im Hotel um 14.00 Uhr, wo uns Herrlichkeiten der österreichischen Küche erwarten. An der Gastfreundschaft sollte sich manche Schweizer Unterkunft ein Beispiel nehmen. Die Architektur der Ende 80er Jahre fasziniert nicht nur uns zwei Architekten der Gruppe.

 

Tag 2

Freitag, 2. Februar 2024 - Bielerhöhe (2'036m) zur Totenfeldscharte (2'844m) über die Haagspitze (3'020m) zurück in die Bielerhöhe

Mit dem Blitzen der Sonne im grauen Himmel hofften wir auf die angesagte Wetterbesserung ab Mittag. 8.15 Uhr Start im Hotel. Gemütlich durch das wunderbar stille und frisch verschneite Bieltal nach links weg Richtung Totenfeldscharte. Die Spitzkehren im Schlusshang führen uns zur Schlüsselstelle: Wie gross wird die Wächte am Übergang zur Haagspitze sein? 6m ist die Schätzung von Roland! Kein Weiterkommen. Bei schlechter Sicht fahren wir im besten Pulverschnee ein Stück zurück. Die gelbe Jacke von Roland mit der orange leuchtenden Kapuze weist uns den Weg. Die WetterApp zeigte uns doch um 14.00 Uhr Sonne! So entscheiden wir uns für einen zweiten Aufstieg in Richtung Rauhkopfscharte. Schneefall und Nebel lassen uns jedoch umkehren. Erneut ohne Sicht im Pulver Höhenmeter vernichten! 15.30 Uhr im Hotel. Nach einem Schmaus im sind die fünf Männer in der Sauna anzutreffen. Der nächste Tag wird ein Sonnentag sein. Die Königstour auf die Schneeglocke ist geplant.

 

Tag 3

Samstag, 3. Februar 2024 - Bielerhöhe (2'036m) zur Schneeglocke (3'223m)

Brigitta plant heute eine kleine Tour mit Vreni zum Radsattel mit unglaublichem Blick zum Piz Buin. Traumhafte Abfahrt retour in stiebendem Pulver. Und zur Skiliftfahrt werden wir von einem Kavalier eingeladen.

Wir Männer brechen bei klarem Morgenhimmel zusammen mit Cristina um 7.45 Uhr ins Klostertal auf. Im kurzen Tunnel nach dem See werden wir von Lichtinstallationen und Musik überrascht. Das wieder ruhige Klostertal zieht sich. Gämsen auf der rechten Hangseite im Licht. Nach der Schutzhütte links weg. Roland legt eine perfekte Spur in die Steilhänge in Richtung Schneeglocke. Wir folgen heute in geschlossener Gruppe. Im steilen Aufschwung zum Gipfel montieren wir die Harscheisen (gar Roland hat sie mit dabei!). Nach 4,5 Std. erreichen wir den Gipfel als erste! Nur einer hat uns überholt: der Sohn von Roland. - Mit dem ersten Blick auf das Gipfelmeer, zum nahen Silvrettahorn und der Ruhe beim Tee und Proviant (wir dürfen am Frühstücksbuffet Sandwichs machen) kommt ein Gefühl der Einigkeit über uns. Einig, dass wir nichts Besseres hätten machen können, als hier hinaufzusteigen! Freudig tanzen wir die unberührten Pulverhänge hinunter und sind bereits um 14.30 Uhr wieder im Hotel. Ein Bier, eine Jause, ein Schläfchen und ein feines Nachtessen.

 

Tag 4

Sonntag, 4. Februar 2024 - Bielerhöhe (2'036m) - Sonntagsspitze (2'880m) - Litznersattel (2'773m) - Sattelkopf (2'863m) - Abfahrt über Verhupfgletscher ins Kromertal und Vermuntstausee

Wir starten alle um 07.45 Uhr und steigen erneut durchs Klostertal auf. Ueli muss zurück, um seine Sonnenbrille aus der Bettwäsche zu bergen. Dies gelingt! Bald ist er wieder unter uns. Heute biegen wir bei der Schutzhütte rechts ab und steigen im Verhupftäli auf. Brigitta und Vreni gehen langsamer und werden die Sonntagsspitze auslassen. Gemeinsamer Treffpunkt ist der Litznersattel. Roland legt erneut die perfekte Spur in neu verschneite Pulverhänge. Auch heute sind wir fast als erste unterwegs. Nach 3 Std. erreichen wir in zügigem Tempo die Sonntagsspitze (2'880m). Traumhafte Abfahrt über den Glöttergletscher mit Gegenanstieg zum Litznersattel (2'773m). Cristina und ich entscheiden uns, zusammen mit Brigitta und Vreni für die direkte Abfahrt ins Kronertal. Die Männer steigen noch zum Sattelkopf hoch (2'863m), um von dort über den Verhupfgletscher und steile Nordhänge zum Treffpunkt im Kromertal zu gelangen. Ein Jauchzen beim Tanzen im unberührten Pulver! Im Kromertal halten wir Ausschau. Da sind die 5 Punkte! Freudiges Wiedersehen. Für die restliche Abfahrt suchen wir noch unberührte Pulverhänge, was im Kromertal an einem Sonntag doch eine Herausforderung ist. Begeistert und zufrieden kommen wir am Vermuntstausee an, wo wir Dank Roland bald in einen Bus steigen und schwupps sitzen wir wieder im Hotel Zerres. Leider nur ganz kurz oder gar kein Bier, um die gute Verbindung nach Basel nicht zu verpassen. Aber ein Schlussapplaus für Roland und Brigitta muss sein. - Oh Wunder: alle Zugsverbindungen sind aufeinander abgestimmt. Abschiedsschmaus im Speisewagen von Bregenz nach Zürich. Wir kommen wieder!

 

Für den Bericht: Holger Vogg

(ergänzt durch Brigitta Tschudin)