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2024-03-20 Ötztaler Haute Route

Ötztaler Haute Route - Tourenbericht

Nach einem gestaffelten Zugeinstieg und einem sonnigen Caféaufenthalt auf dem Perron von Landeck findet unsere Tourengruppe in Ötztal vollständig zusammen: Tourenleiter Martin Bachmann, Bergführer Roland Stener, sowie Ruth, Anne-France, Urs, Ole und François-Xavier.

Dank unserem redefreudigem Chauffeur du cru erreichen wir Vent (1890m) im Alpentaxi gegen 13h30. Der Aufstieg zur Martin-Busch-Hütte (2510m) führt uns über eine verhärtete Lawine; kurz vor Ankunft sind Wolfsspuren und Schneehühner zu sehen.

Am Donnerstagmorgen ersetzen wir den wegen mässigem Wetter ausfallenden Aufstieg zur Finailspitze mit einer Rekonstitution des Mordes an Ötzi zu Fusse des ihm gewidmeten Denkmals (3200m). Der erste Abstieg erfolgt auf einem engen Verwandten des Hochjochferners. Trotz des ausgiebigen Schnees fahren wir zwischen zwei sichtbare Gletscherspalten, um nach einem Gegenanstieg am frühen Nachmittag in der Hütte Bella Vista (2845m) anzukommen. Yoga, Sauna und ein ausgezeichnetes Nachtessen zeichnen den restlichen Tag ab.

Freitag startet mit einem Aufstieg zum Eggjoch (3163m), der uns den Zugang zum Hintereisferner eröffnet. Die Schneeverhältnisse erlauben eine Überquerung des Gletschers ohne Seil. Nach dem Aufgang zum Hintereisjoch (3470m) erreichen wir gegen Mittag über den Südgrat die Weisskugel (3720m). Gender- und altersgetriebenes Gerangel sowie steile Spitzkehren kümmern uns über die letzten Meter, doch die besonnte Sicht über den Alpenkamm und das Tirol bringt Enthusiasmus und Freude schnell zurück. Die 10 Kilometer lange Gletscherabfahrt entlang auftauender Seitenmoränen führt uns nach einem optimierten Gegenanstieg zum Hochjochhospiz (2390m).

Der Samstag ist konditionsabhängig dem Aufstieg des Fluchtkogels (3500m) beziehungsweise der hinteren Guslarspitze (3147m) gewidmet. Die Durchquerung des Kesselwandferners erfolgt auch hier dank guter Schneelage ohne Seil. Nach der Abfahrt auf dem Guslarferner findet gegen Mittag die Gruppe in der Vernagthütte (2760m) wieder zusammen. Wetterbedingt verlassen wir diese bis am nächsten Morgen nicht. Die bunte Kommunikation mit dem Hüttenpersonal, ausgiebige Dehnarbeiten und humorvolle Diskussionen versehen den Nachmittag und den Abend.

Mit einer kalt und windigen Abfahrt entlang der Rofenache am alten Kreuz der Wildspitze vorbei endet unsere Tour am Sonntag um 10 Uhr. Sportliche Leistungen und warme Geselligkeit prägten die gemeinsam verbrachten Tage. Ihre Intensität spiegelt sich in die schweigende Melancholie der Talfahrt wider, der sich unser bekannter Chauffeur einfühlsam anschliesst.

Im Namen der Gruppe danke ich unserem Tourenleiter Martin und unserem Bergführer Roland für die fantastischen Momente, die sie uns ermöglicht haben. Bis bald!