Touren Berichte Hilfe
Login

2024-03-22 Piz Maler / Staldenfirn oder Piz Gannaretsch

Piz Gannaretsch (3'040m) - Freitag, 22.3.24

Aufgrund des übel angesagten Wetterberichts für Samstag und Sonntag habe ich mich Mitte Woche entschieden, die beiden Sedruner Tourentage auf Freitag und Samstag zu verlegen. Dies mit dem Ziel, zumindest eine fulminante Tour am Freitag machen zu können. Mir war bewusst, dass diese Verschiebung nicht für alle möglich war. Schlussendlich waren drei von fünf Teilnehmenden mit dabei.

Start am Samstagmorgen um 6.45 Uhr per Taxi von Sedrun bis kurz vor der Passhöhe Lukmanier zur Staumauer Lai Santcha Maria (1'908m). Auf einer durchsichtigen Eisblase stürze ich auf die rechte Schulter. Trotz einem zu Beginn grossen Schmerz traue ich mir die Tour weiter zu.

Der direkte Aufstieg 2'424m ist jeweils steil und hart. Deshalb sofort die Harscheisen montieren, was sich auszahlt. Wir kommen zügig voran mit Tiefblicken zum Stausee und die Passhöhe. Bald belohnt uns die Sonne und um 8.35 Uhr sind wir bereits beim Punkt 2'442, von wo wir gegen Norden flach ansteigen (östlich von einer Felsrippe). Vereinzelt sind stark verwischte Abfahrtsspuren zu sehen. Ansonsten auf der gesamten Tour keine menschliche Spur. Drei Gämsen schauen uns neugierig zu und spazieren weiter ihre Wege. Kurz nach 09.00 Uhr überqueren wir das Pässlein, das uns in die Senke (Pt. 2'621m) runterführt. Weite verlassene Landschaften. Beim Wiederaufstieg zum Lai Verd beginnt Robert zu spuren. Der Schnee wird tiefer, das Spuren strenger. Beim Lai Verd einen guten Blick auf den Piz Gannaretsch (3'040m) und die Fuorcla Gannaretsch (2'862m), von wo wir dann gegen Norden abfahren werden. Aber zuerst mit wunderbaren Weitblicken in alle Richtungen zum Skidepot, das ich ca. auf 2'900m auswähle. Von dort starten wir um 11.30 Uhr und gelangen mit Pickel und Steigeisen in steilem griffigen Gelände entlang dem Gipfelhang zum Gipfel (12.00 Uhr). Eine echt gute Zeit für eine SAC Gruppe. Wir sind stolz! Der Blick bis zum Mont Blanc sowie zu den Walliser und Berner 4'000ern. Der Abstieg zum Skidepot geht weniger mühevoll und um 13.30 Uhr stehen wir auf der Fuorcla Gannaretsch mit Blick in die unberührten Weiten des Glatscher da Gannaretsch (oder was noch von ihm übrig sein mag). Der Schnee etwas windgepresst, aber gut zum Fahren. Das Gelände sowie das Tracking auf Robert's Uhr weisen uns den Weg. Der Schnee bald mit Deckel. Nach wunderbaren Schwüngen in einer Rinne ein Sturz von Eric mit einem etwas lädierten Fuss und 'Abflug' des Skis. Zum Glück stoppen die Skistopper! Und Eric's Fuss renkt sich wieder ein.  In der Folge kriegen wir die Querung auf der Höhe Stavel da Nuorsas Sura und vor der Alp Nalps in guter Linienführung hin. Auf seidenem Sulz schwingen wir uns runter zur Alp Nalps, kürzen die Zufahrtstrasse zum Lai da Nalps immer wieder ab und gelangen sicher zur Brücke über den 'Rein da Nalps'. Durchs Stollentor in den Tunnel und grad bei knappem Licht kommen wir am andern Ende wieder raus. In einer weiteren halben Stunde entlang der eingeschneiten Strasse gelangen wir zum am Vortag dort deponierten Privatauto.  Später ein wunderbarer Abschiedstrunk im Café Dulezi in Sedrun. - Der Wetterbericht für den Samstag sieht sehr schlecht aus. Grad weil die Tour so grandios war, ein Fuss und eine Schulter etwas lädiert, möchten alle am nächsten Tag auf eine weitere Tour verzichten. Das ist auch für mich gut soJ. Und nächstes Jahr am Wochenende sicher wieder zusammen mit den restlichen Teilnehmenden.

Für den Bericht und die Bilder: Brigitta Tschudin